Basiswissen Dorfentwicklung
Neu Darchau bewirbt sich um Teilnahme an einem Dorfentwicklungsprogramm. Anders als früher, werden diese Programme heute nicht mehr auf eine Ortschaft begrenzt durchgeführt, sondern in sogenannten Dorfregionen. Zusammen mit Neu Darchau bewerben sich noch die Ortsteile Wietzetze, Bahrendorf, Tießau und Tiesmesland der Stadt Hitzacker sowie die Ortsteile Walmsburg und Reeßeln der Stadt Bleckede. Neu Darchaus Bürgermeister Klaus-Peter Dehde hatte dafür Anfang 2023 den Begriff „Dorfregion Elbufer“ geprägt.
Orte der „Dorfregion Elbufer“ | Einwohner (ca.) |
---|---|
Neu Darchau (ges. Gemeinde) | 1400 |
Walmsburg (mit Reeßeln) | 600 |
Tießau | 300 |
Bahrendorf | 185 |
Wietzetze | 180 |
Tiesmesland | 60 |
gesamte „Dorfregion Elbufer“ | 2725 |
Für ganz Niedersachsen geht es in der aktuellen Förderperiode um rund 1,1 Milliarden Euro. Die Chancen, mit einer Teilsumme davon gefördert zu werden, steigen, wenn sich mehrere Ortschaften zusammenschließen – auch über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg.
Verantwortlich zeichnen die Bürgermeister von Neu Darchau (Klaus-Peter Dehde, SPD), Hitzacker (Holger Mertins, FDP) und Bleckede (Dennis Neumann, parteilos) sowie Jürgen Meyer (CDU), der Bürgermeister der Samtgemeinde Elbtalaue. Die Leitung des Projekts obliegt der Gemeinde Neu Darchau. Walmsburg, Wietzetze, Bahrendorf, Tießau und Tiesmesland gelten als „kooperative Partner“.
In Neu Darchau hatte es Mitte Januar eine erste öffentliche Informationsveranstaltung zur Dorfentwicklung gegeben. Ähnliche Angebote gab es in Hitzacker und Walmsburg.
Ziel des Programms sei, so der Dezernatsteilleiter im Amt für regionale Landesentwicklung (ArL), Torben Braun, mit Kulturangeboten, lokalen Läden und öffentlichen Treffpunkten die Dörfer attraktiver zu machen. „Das Dorfentwicklungsprogramm fördert punktuell einzelne Regionen. Voraussetzung dafür ist eine erfolgreiche Bewerbung. Das Aufnahmeverfahren ist also der entscheidende Knackpunkt, da das Förderprogramm nicht nach dem Gießkannenprinzip landesweit flächendeckend sein kann. Viele Regionen werden erst im zweiten oder dritten Anlauf anerkannt.“
Das Interesse der niedersächsischen Gemeinden, in das Programm aufgenommen zu werden, ist also groß. Im Schnitt wird aktuell nur eine von fünf Bewerbungen positiv beschieden – bei steigender Nachfrage und damit sinkender Erfolgsaussicht.
Wenn aber schließlich eine Bewerbung überzeugt und eine Region Gelder erhalten hat, können davon nicht nur öffentliche, sondern auch private Projekte finanziert werden. „Der Ausbau oder die Sanierung von Straßen, Wegen und Plätzen ist möglich, genau wie Schaffung oder Renovierung von Gemeinschaftseinrichtungen. Für Privatpersonen kann es Mittel zum Erhalt einer ortstypischen Bausubstanz geben oder auch für die Umnutzung und Revitalisierung von Gebäuden. Allerdings: Bis zur Auszahlung der Gelder dauert es im Schnitt mindestens sechs Jahre.“